Wer kennt sie nicht?
Die Geschichte von Doktor Frankenstein und seinem gruseligen Monster. Namensgeber für das bekannte Buch von Mary Shelley aus dem Jahre 1818 ist die heutige Ruine der Burg Frankenstein.
Die ersten urkundliche Erwähnung stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Wahrscheinlich ist das Gemäuer aber deutlich älter.
Während ihrer ganzen Zeit, wurde die Burg nie durch kriegerische Auseinandersetzungen zerstört. Erst als große Gerüchte während des 18. Jahrhunderts die Runde machten, es gäbe einen oder mehrere verborgene Schätze in und um die Burg, begann die Zeit des Niedergangs für Burg Frankenstein. Unzählige Goldsucher und solche die es gern werden wollten, begannen rings um und in der Burg nach den Schätzen zu suchen. Die Antwort, ob jemals einer gefunden wurde, bleibt uns jedoch verwährt.
Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts war die Vorburg durch die andauernden Grabungstätigkeiten weitgehend verfallen.
Diesen Verfall trieb die Ehegattin des damaligen Burgverwalters mächtig voran, in dem sie alles zu Geld machte, was nur irgendwie zu verkaufen war. Inklusive der Dächer, der Holztreppen und des gesamten Inventars.
So kam es, dass die Bevölkerung der Umlande die Burg schon bald nicht mehr als solche Verstanden und den Respekt davor vollends verloren. Dies führte dazu, dass man das Gemäuer als bald zum billigen Steinbruch machte und die umliegenden Dörfer mit Steinen der einst prunkhaften Burg versorgte.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts erkannte Ludwig III. den Wert der Burg wieder und versuchte sich in der Restauration auf Basis ihrer ehemals vergangenen Burgenromantik. Unglücklicherweise waren die Arbeiten mehr schlecht, viel mehr schlecht, als recht, so zerstörte man mehr, als man rekonstruierte. Außerdem wurden Burgenelemente in einer Art wieder aufgebaut, in der sie nie existiert haben und rein aus strategischen Aspekten niemals existieren würden.
Entsprechend findet sich heute eine Burg Frankenstein, die nur sehr bedingt etwas mit der mittelalterlichen Wehranlage zutun hat, die einst auf dem Berg, in der Nähe von Nieder-Beerbach thronte.
In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde eine alljährliches Halloween-Festival durch US-Soldaten ins Leben gerufen, dass sich bis heute zum größten seiner Art in Deutschland entwickelt hat.
Um die Burg Frankenstein ranken sich entsprechend auch einige Mythen und Legenden.
So soll im Steinbruch, unterhalb der Burg der Ritter Georg von Frankenstein einen wahrhaftigen Lindwurm erschlagen haben.
Auch sollen Hexen hier ihr Unwesen getrieben haben. So finden sich auf dem nahe gelegenen Ilbes-Berg magnetische Steine, die ihre Eigenart durch Hexenwerk erstanden haben sollen. Gruselig oder?
Mitnichten! Dennoch hat sich die Burg zu einem Ausflugsziel entwickelt, dass in der umliegenden Region zu einem der am stärksten frequentierten gehört.
Einen Besuch ist die Burg alle Mal wert. Heißt es nicht, dass Drachen in ihrem Hort immer einen mächtigen Schatz besaßen? Wenn das kein Ansporn ist, selbst mal nachzusehen…