Als Ausflugsziele par excellence darf man die Drei Ensemble-Burgen der Drei Gleichen ruhig bezeichnen.
Mitten in der malerischen Landschaft Thüringens eingebettet, erheben sie sich, die drei Berge, auf denen je eine Burg errichtet wurde.
Gerade soweit von einander entfernt, dass man meinen könnte, sie alle mit einem Mal greifen zu können.
Die Drei Burgen, das sind die Burg Gleichen bei Wandersleben, die Mühlburg bei Mühlberg sowie die Veste Wachsenburg bei Holzhausen, wurden in den Jahren zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert errichtet.
Man möchte meinen, dass diese perfekt in die Natur eingebetteten Ausflugs- und Wanderziele von einem Besitzer oder zumindest in Einheit erbaut wurden sind.
Dem ist jedoch nicht so.
Den Begriff Drei Gleichen erhielten sie einer Sage nach. So soll sich am 31. Mai des Jahres 1231 ein merkwürdiges Ereignis zugetragen haben.
Ein Kugelblitz fuhr vom Himmel herab und entzündete alle Burgen gleichermaßen. Dieses Ereignis ist die Grundlage für den heute bekannten Dreinschlag, ein Feuerwerksspektakel, das in unregelmäßigen Abständen auf den Burgen durchgeführt wird.
Wann auch immer der Dreinschlag durchgeführt wird, ist die Region um die Drei Gleichen noch mehr als ohnehin schon als Ausflugstipp zu empfehlen.
Während die Veste Wachsenburg heute als Resturant und Hotel ausgebaut ist, befinden sich die beiden anderen Burgen als Ruinen in einem romantischen und gut erhaltenen Zustand.
Insbesonderer für Wanderer sind die Drei Gleichen ein wohltuender Ausflugstipp. Verbindet die Drei Burgen doch ein Wanderweg, der nach dem Schriftsteller Gustav Freytag benannt wurde.
Außerdem ist die Landschaft, ring um jede Burg als Naturschutzgebiet deklariert. Ein Grund mehr, die herrliche Umgebung auf sich wirken zu lassen.
Die Burg Gleichen – keltischen Ursprungs?
Die Burg Gleichen wurde im Jahre 1034 als Höhenburg in Thüringen errichtet. Der Name Burg Gleichen leitet sich vermutlich vom keltischen Wort glich ab, was soviel wie Felsen bedeutet.
Wie auch ihre Schwesterburg die Mühlburg, wurde Burg Gleichen gegen Ende des 11. Jahrhunderts von Kaiser Heinrich IV. belagert, aber nicht erobert. Die Truppen des Kaisers wurden später vernichtend geschlagen.
Anschließend ging die Burg in den Besitz des Mainzer Erzbistums über.
Einer der bedeutendsten Bewohnern der Burg war Graf Philip Ernst von Gleichen, der gegen Ende des 16. Jahrhunderts einen neuen Palas auf der Burg errichten ließ.
Kurz darauf verließ der Graf mit seiner Familie jedoch die Burg, so dass sie begann zu verfallen.
In den folgenden Jahrhunderten wechselte die Burg mehrfach den Besitzer, wurde jedoch nur sehr sporadisch bewohnt und restauriert. Die letzten echten Bewohner verließen die Burg im Jahre 1735 und überließen sie dem Verfall.
Erst im Verlauf des 19. Jahrhunderts entschloss man sich dem Verfall auf der inzwischen zur Ruine verkommenen Burg, Einhalt zu gebieten. So richtete man ein kleines Burgmuseum ein.
Große Bekanntheit erlangte Burg Gleichen auch durch die zahlreichen mittelalterlichen Steinkreuze, die man dort finden kann.
Heute ist die Burgruine ein nennenswertes Ausflugsziel, insbesondere für Wanderer und Interessierte. Weiterhin ist sie, wie ihre beiden Schwesterburgen, einmal im Jahr, Teil des Dreinschlags, einem Feuerwerksevent.
Die Mühlburg – eine Spornburg mit Geschichte
Mit Ihrer ersten urkundlichen Erwähnung zu Beginn des 8. Jahrhunderts, ist die Mühlburg die wohl älteste Burg des Burgenensembles der Drei Gleichen.
Darüber hinaus ist sie auch die älteste Burg Thüringens.
Aller Wahrscheinlichkeit nach reicht Ihre Vergangenheit sogar noch weiter, bis ins 6. oder 5. Jahrhundert zurück.
Die Mühlburg selbst war eine Spornburg, errichtet auf einer üppigen Erhebung, südlich der Burg Gleichen.
Im Jahre 1088 belagert Kaiser Heinrich IV. die Mühlburg, wie auch Burg Gleichen, muss jedoch erfolglos wieder von Dannen ziehen.
Nur knapp 250 Jahre später, sieht sich die Burg wieder in einem Konflikt, so versuchen die Erfurter die Burg, jedoch auch vergeblich, zu belagern. Ein knappes halbes Jahrhundert später, nämlich im Jahre 1357 erwarben die Angreifer die Burg dann käuflich.
Die folgenden Jahre sind immer wieder von Besitzwechseln geprägt. So wandert die Anlage in den Besitz der Mainzer, der Preußen, der Franzosen und später wieder der Preußen.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts baut man die Bergfried der Burg zu einem Aussichtsturm um und versieht diesen mit dem markanten Zinnenkranz.
In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts gelingt es dem damaligen Burgwart, auf dem Mühlberg, nahe der Burg die Mauerreste der mittelalterlichen Radegundis-Kapelle zu finden und freizulegen.
15 Jahre später beginnt man die Mauern der Burg aus schierer Unwissenheit abzutragen, so dass auch heute nur noch die Grundmauern erkennbar sind.
Seit den 1970er Jahren kümmern sich die Mühlberger Bürger um Ihre Burg und sanieren und restaurieren sie teilweise. Außerdem wurde ein kleines Burgenmuseum eingerichtet.
Heute steht die Burg Wanderern und Interessierten zur Verfügung. So wird der Turm nach wie vor als Aussichtsturm verwendet. Außerdem findet sich eine Gaststätte auf dem Gelände.
Die Veste Wachsenburg – Hochzeit im Mittelalter
Die Veste Wachsenburg oder kurz auch einfach Wachsenburg genannt, ist jene Burg des Burgenensemble Drei Gleichen, die am besten erhalten ist und noch immer ihren Zweck erfüllt. Die auf dem Wassenberg, was althochdeutsch soviel wie steiler Berg bedeutet, errichtete Burg, erhielt vermutlich schon um das Jahre 930 ihre ersten Grundsteine. Über die Jahre hinweg wechselte die Burg häufig ihre Besitzer, unter ihnen fanden sich auch ein bekanntes Adelsgeschlechte, wie die der Welfen. Im Jahre 1945, zu Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde die Burg durch alliierte Streitkräfte besetzt und diente dem Treffen der Generäle Patton und Eisenhower, späterer Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, als Lokation.
Heute befindet sich die Burg in Privatbesitz und ist mit einem Hotel und einem Restaurant ausgestattet. Neben Hochzeiten und Feierlichkeiten ist die Veste Wachsenburg ein sehr frequentiertes Wanderziel, so führen mehrere regionale Wanderwege zum Gipfel des Berges.
Außerdem wurde auf der Burg ein Museum eingerichtet, wo Ausstellungsstücke vom Dreißigjährigen Krieg bis zum Ende des Erste Weltkrieges, diverse Malereien sowie eine umfangreiche Heimatkundesammlung besichtigt werden können.