Nur wenige Kilometer von der Autobahn entfernt, die Nürnberg mit Würzburg verbindet, liegt das kleine Winzerdorf Iphofen inmitten des fränkischen Weinlands. Fährt man auf der Autobahn entlang, ahnt man nicht, welche romantischen Dörfer einen erwarten, sobald man sich auf die Landstraßen der Umgebung begibt. Das Städtchen Iphofen ist ein wenig bekanntes, aber schmuckes Beispiel fränkischer Winzerdörfer, die in der Region so typisch sind.
Schon seit dem Mittelalter haben die Grafen von Castell das Sagen in dieser Gegend – jene Adelsfamilie, die durch ihre familiäre Verbindung mit dem Bleistifthersteller Faber im 19. Jahrhundert zu internationalem Ruhm in der Handelswelt gelangt ist. Erstmals erwähnt wurde Iphofen bereits im Jahr 741. 1293 erhielt der Ort das Stadtrecht von Bischof Manegold von Würzburg. Damals entstanden auch die heute noch erhaltenen Wehranlagen und die Stadtmauer mit ihren drei Doppeltoren.
Das berühmteste – und sicher imposanteste – ist das Rödelseer Tor. Die Kapelle, die damals an der Stelle der heutigen Stadtpfarrkirche stand, befand sich im Besitz der Grafen von Castell. Die heutige Kirche, die sie ersetzt, wurde im 15. Jahrhundert erbaut.
Im Jahr 1457 übergab Graf Wilhelm zu Castell das Patronatsrecht der Stadt ab, und Bürgermeister und Ratsherren übernahmen die Macht in Iphofen. Unter ihrer Ägide wurde unter anderem das dreigeschossige barocke Rathaus im 18. Jahrhundert erbaut mit seiner hohen doppelseitigen Freitreppe, die noch heute hinaufführt zum Eingang, den originellen Wasserspeiern und den zierlichen Glockentürmen.
Zu Iphofens Charme tragen nicht nur die öffentlichen Gebäude und die vollständig erhaltene Wehranlage bei. Vielmehr spürt man bei einem Bummel durch den Ort überall die Nähe des Weinlandes. Winzerhöfe, deren Portale umrankt sind von alten Weinreben, laden ein zur Weinverkostung der eigenen Weinsorten. An den Fenstern hübsch restaurierter Fachwerkhäuser sorgt fantasievoll arrangierter Blumenschmuck dafür, dass man als Besucher ständig den Fotoapparat zücken möchte. Die Einwohner von Iphofen haben Geschmack, und das zeigt sich fast an jedem Haus der Stadt, egal ob das Blumenkästen vor den Fenstern, dekorativ angeordnete Blumentöpfe auf alten Tischen vor den Toreingängen oder alte Votivbilder und Madonnenstatuen an den Hausfassaden sind. Alles trägt dazu bei, dass man sich in diesem Ort in eine Zeit versetzt fühlt, als das Leben noch gemächlicher verlief.
Für einen Besuch von Iphofen sollte man sich Zeit nehmen, vielleicht um in einer der lokalen Weinschänken einen lokalen Schoppen zu kosten, in einem der beliebten Restaurants am Marktplatz ein gemütliches Mittagessen einzunehmen oder entlang der historischen Stadtmauer die Altstadt zu umrunden.
Dieser Ausflugstipp stammt von Monika Fuchs von TravelWorldOnline, einem Reiseportal, das Reisetipps in aller Welt veröffentlicht.